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Die Dividendenstrategie ist eine sehr beliebte und bekannte Anlagestrategie unter Investoren aus mehreren Gründen. Einerseits ist sie sehr einfach umzusetzen und erfordert keinen hohen Zeitaufwand. Andererseits ist es leicht verständlich, worauf die Dividendenstrategie abzielt.
Einfache Erklärung
Die Dividendenstrategie basiert im Wesentlichen darauf, Aktien zu kaufen, die eine hohe Dividende ausschütten. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Unternehmen mit einer hohen Dividende in der Regel solide und profitabel sind, da sie es sich leisten können, einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre auszuschütten. Im Gegensatz dazu sind strauchelnde oder erfolglose Unternehmen in der Regel nicht in der Lage, eine Dividende zu zahlen. Daher glauben Anhänger dieser Strategie, dass Aktien mit hoher Dividende langfristig eine bessere Performance erzielen können als der DAX oder der Dow Jones.
In den 1930er Jahren wurde die Dividendenstrategie von der Börsenlegende Benjamin Graham entwickelt. Sein Ansatz war simpel: Die 10 Aktien des Dow Jones mit der höchsten Dividendenrendite wurden gekauft und dann für ein Jahr gehalten. Nach einem Jahr wurden die Aktien überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht, je nach Entwicklung der Dividendenrenditen.
Michael O’Higgins, ein weiterer Finanzexperte, entwickelte eine bekannte Form der Dividendenstrategie. Bei der „Dividend Low 5 Strategie“ wählt man zunächst die 10 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus einem Index, ähnlich wie bei Graham. Allerdings werden aus diesen 10 Aktien nur die 5 mit dem niedrigsten Kurs gekauft.
Diese Strategie hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. In den USA erreichte sie von 1973 bis 1995 jährlich durchschnittlich knapp über 20% Rendite, während der Dow Jones im selben Zeitraum nur eine durchschnittliche Rendite von 10,9% erzielte. In Deutschland lag die durchschnittliche Rendite von 1987 bis 2001 bei etwa 25% pro Jahr, während der DAX im Durchschnitt nur etwa 12% pro Jahr erreichte.
Die Dividendenstrategie zählt zweifellos zu den Anlagestrategien mit geringerem Risiko, da in der Regel nur Aktien aus großen Indizes wie dem DAX oder dem Dow Jones erworben werden. Zwar sind auch diese Aktien nicht in jedem Fall als sicher zu bezeichnen, jedoch sind sie in der Regel stabiler als viele andere Aktien, da die entsprechenden Unternehmen bereits über einen langen Zeitraum in der Wirtschaft erfolgreich agieren und eine Insolvenz somit eher unwahrscheinlich ist.
Allerdings bleibt auch diese Strategie anfällig, wie beispielsweise während der Finanzkrise 2008 zu beobachten war, als Aktien mit hoher Dividende teils deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Achtung: Wenn man die Dividendenstrategie auf Aktien außerhalb der großen Indizes anwendet, erhöht sich das Risiko erheblich. Viele Aktien haben eine hohe Dividende, aber keine starken Unternehmen dahinter. Daher ist es wichtig, bei dieser Vorgehensweise nicht nur die Dividende zu betrachten, sondern auch andere fundamentale Kennzahlen zu analysieren.