Der Begriff „Emerging-Markets“ stammt aus dem Englischen und wird hauptsächlich im Zusammenhang mit der Börse verwendet. Er bezeichnet Länder, deren Wirtschaftsmarkt sich in einer aufstrebenden Entwicklung befindet und die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung hinter den großen Industrienationen wie Deutschland, Japan und den USA liegen, aber in den letzten Jahren an Wachstum gewonnen haben.
Emerging Markets haben das Potenzial, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten selbst Industrienationen zu werden, wenn sie sich wirtschaftlich weiter positiv entwickeln. Sie werden daher oft auch als Schwellenländer bezeichnet. Beispiele für Schwellenländer sind Rumänien, Türkei und Vietnam sowie die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.
Viele Anleger interessieren sich für Investitionen in Emerging Markets, da hier oft hohe Gewinnchancen liegen. Schwellenländer können in der Regel schneller und stärker wachsen als etablierte Industrienationen, was zu schnelleren Umsatz- und Gewinnsteigerungen führen kann. Unternehmen in Schwellenländern, die in umsatzträchtigen Nischen operieren, können beispielsweise schneller als vergleichbare Unternehmen in anderen Ländern wachsen und dadurch höhere Kursanstiege an den Börsen verzeichnen.
Achtung: Höheres Risiko bei Emerging-Markets-Geldanlagen
Der höhere Gewinn, den man durch Investitionen in Schwellenländer erzielen kann, geht oft mit einem höheren Verlustrisiko einher. Da die Wirtschaft in diesen Ländern weniger gefestigt und etabliert ist als in Deutschland, können die Kurse schnell fallen.
Eine negative Nachricht zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung oder politische Unruhen können beispielsweise einen deutlichen und möglicherweise anhaltenden Kursrückgang auslösen. Auch eine Abwertung der Landeswährung gegenüber dem Euro oder US-Dollar ist in diesem Fall möglich.
Das bedeutet auch wenn die wirtschaftlichen Aussichten in einem Schwellenland momentan positiv erscheinen, können sie sich innerhalb weniger Monate drastisch ändern. Natürlich kann auch die Konjunktur in Deutschland schwanken, aber Emerging Markets sind in der Regel anfälliger für eine rückläufige und schlechte wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Schwellenländer zu investieren. Beliebt bei Anlegern sind Emerging-Markets-Aktien und -ETFs. Es gibt sogar einen eigenen Index für Schwellenländer, den MSCI Emerging Market Index, der die Entwicklung wichtiger Aktienmärkte in Schwellenländern zusammenfasst und Anlegern einen schnellen Überblick verschafft.
Zum Abschluss nochmal der Hinweis
Bei einer Investition in Emerging Markets sollte man sich bewusst sein, dass man ein erhöhtes Risiko eingeht.
Generell gilt: Je weniger entwickelt ein Schwellenland ist, desto höher ist das Verlustrisiko. Es ist daher ratsam, nur einen Teil des Anlagebetrags in Emerging Markets zu investieren und den Großteil in starke Aktien der großen Industrienationen wie den USA und Europa anzulegen. Diese Empfehlung wird von vielen Experten ausgesprochen.